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Daniel Probst

Welche Themen lassen deine Augen leuchten, deine Ohren groß oder deinen Mund plauderig werden?
Mich machen die Momente glücklich, in denen Menschen etwas Neues über sich selbst erfahren und sich trauen, das auch auszusprechen. Das sind Momente im Coaching oder wenn es in Teamtrainings persönlich wird. Meist halten wir sehr stark an unseren alten "Stories" fest, an dem, was wir uns selbst über uns erzählen.

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Und immer dann wenn es gelingt, dass wir das selbst in Frage stellen, wird wirkliche Veränderung möglich. Dann lösen sich Blockaden oder ganz neue Ideen werden möglich oder Individuen und Teams machen einen großen Schritt in ihr ungenutztes Potenzial.

Welcher Weg hat Dich zu Verwegener & Trefflich geführt - und zu dem, was Du hier tust?
Ich habe acht Jahre als Operationsmanager in einem StartUp verbracht, große, internationale Teams geführt und Prozesse um kleine Prozentpunkte optimiert. Das wurde mir irgendwann langweilig. Und ich war frustriert, dass selbst in einem StartUp mehr in Silos und im Sinne der jeweils eigenen Ziele gehandelt wird, als im Sinn eines großen Ganzen. Ich habe mich viel mit Kooperation und Kommunikation auseinandergesetzt, aber es nicht geschafft, von innen heraus etwas Relevantes an der Kultur zu verändern. Über einen Zwischenschritt als Innovationsmanager in der Solarbranche habe ich mich dann selbständig gemacht und zusammen mit einem Partner V&T gegründet. Mit V&T haben wir immer versucht, etwas verwegener als der Rest zu sein und erfinden uns daher seit 2013 immer wieder inhaltlich neu.

Was sind die inhaltlichen Schwerpunkte deiner Arbeit bei Verwegener & Trefflich?
Meine Frage ist immer: wie können Teams etwas Sinnvolles und Mutiges tun, was sie zuvor nicht für möglich hielten? Wir fingen an mit Kreativ- und Kooperationsmethoden, integrierten Design Thinking und Prototyping. Als wir merkten, dass Organisationen ihre neuen Ideen aber nicht ins Leben brachten, beschäftigten wir uns mit Innovationsstrategien und den dafür nötigen Prozessen, um zunächst die Handlungsfelder zu identifizieren, auf welchen Innovation überhaupt erwünscht war. Als das oft noch immer nicht half, fragte ich mich: Womit stehen sich Entscheider:innen denn selbst im Weg, wenn sie notwendige Veränderung zwar propagieren, aber in kritischen Situationen selbst bewahrend handeln? Also sattelte ich eine Ausbildung als initiatischer Prozessbegleiter drauf, um zu lernen, wie menschliche Veränderung funktioniert und unterstützt werden kann. Seither liegt mein Schwerpunkt auf coachenden Prozessen für Führungskräfte und Führungsteams.

Was waren deine wichtigsten Lernerfahrungen?


Ich bin immer wieder ins kalte Wasser gesprungen und habe mich getraut, Dinge zum ersten Mal zu tun, mir schnell kritisches Feedback zu holen und immer weiter zu lernen. Ich musste mich immer wieder meiner Angst stellen und vertrauen, dass ich Hilfe bekomme, wenn ich transparent bin mit meinen "Ersten Malen".
Eine schwierige Situation war, als es mit meinem Gründungspartner Jan nicht mehr weiter ging und ich vor der Frage stand, ob ich mich traue, alleine weiterzumachen beziehungsweise wie ich mit neuen Partnern eine nachhaltigere Basis für die Zusammenarbeit finde.
Viel zu lernen gab es auch mit der Frage, wieviel Verantwortung ich für Mitarbeiter:innen tragen kann und will, ob ich "führen" will oder Partnerschaften auf Augenhöhe gestalten kann.
Corona war auch ein gutes Lernfeld, denn es gelang uns, ohne Aktionismus und Angst klarzukommen und einfach eine längere Auszeit zu genießen. Dafür bin ich Natalie und Ulli sehr dankbar, dass wir in der Zeit unseren eigenen Weg gefunden haben. Das hat viel Freiheit gegeben.

... und woran scheiterst Du bist heute?


Aus sehr guten Beziehungen mit meinen Kund:innen größere, langfristige Projekte zu generieren :)
Ich habe Schwierigkeiten damit, eine gute Balance zu finden mit meiner Impulsivität und meinen Ideen. Wenn ich alles reingebe, fürchte ich, mein Gegenüber zu überfordern. Wenn ich mich bremse, werde ich genervt oder gelangweilt.
Woran ich in manchen Umfeldern auch scheitere ist, mich auf die dort jetzt mögliche Veränderungsgeschwindigkeit einzulassen und Wertschätzung für das zu zeigen, was die Menschen bewegt anstatt nur zu sehen, was ich selbst für möglich halte.

Was war ein Highlight in deiner Arbeit bei Verwegener & Trefflich oder in einem Kundenprojekt bisher?
Ein Highlight für mich war ein Projekt, in welchem wir kolossal gescheitert sind und die Auftraggeber richtig unzufrieden mit uns waren. Denn das Projekt hätte im positiven Sinne größenwahnsinnig und weltverändernd werden können. Ich war schockverliebt, an so einem Ding beteiligt sein zu können und habe zu lange die rosarote Brille aufgehabt und nicht mitbekommen, dass wir aneinander vorbei geredet haben. Aber das Projekt war genial.
Davon abgesehen liebe ich jeden Auftrag, bei dem ich die Menschen in die Natur schicken kann und danach im Council ihre sehr persönlichen Geschichten hören darf. Wenn sich daraus gelebte Veränderung ergibt, bin ich glücklich.

 

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