Larissa Koch
Was sind die inhaltlichen Schwerpunkte deiner Arbeit bei Verwegener & Trefflich?
Organisationsentwicklung, Coaching von Geschäftsführenden und Führungsteams, Transformations- und Konfliktkompetenz.

Bei Verwegener & Trefflich begleite ich Menschen und Teams dabei, Sinn und Struktur in ihre Organisationen und ihr Tun zu bringen. Dabei geht es um mehr als Prozesse oder Kommunikation – es geht um innere Klarheit, echtes Commitment und den Mut, was Neues zu wagen und dabei auch unbequeme Themen anzugehen.
Wir verbringen statistisch ganze 9 Jahre unseres Lebens mit Erwerbsarbeit!
Zum Vergleich: Mit Familie und Partner:in verbringen wir nur 3,5 Jahre, also etwas mehr als ein Drittel. Für mich ist das nicht nur eine Statistik, sondern ein Auftrag: Organisationen und die Arbeitswelt zu gestalten, mit viel Hingabe und Liebe zum Detail: das schafft echten Mehrwert für Menschen. Dabei nutze ich gerne Elemente von bestehenden Modellen (aus Systemik, Agilen Frameworks, oder Integraler Theorie) und mache sie passend für die jeweilige Organisation, den Menschen darin und ihren Zielen. Ich glaube: Arbeit sollte immer etwas zurückgeben – wirtschaftlich - und menschlich. Denn wenn wir bedenken, dass wir alle Menschen sind, und keine Roboter, und uns das zu Nutze mache, dann können unglaubliche Synergien entstehen: gerade auch wenn KI wie ChatGPT mittlerweile unser bester Freund ist.
Was war ein Highlight in deiner Arbeit bei Verwegener & Trefflich oder in einem Kundenprojekt bisher?
Ein Transformationsprozess in einem mittelständischen Unternehmen, das sich mitten im Wandel zur modernerem Arbeiten und neuen Businessfeldern befand. Zwischen Althergebrachtem, Bewährtem und Innovation, zwischen Gesagtem und Unausgesprochenem – wir haben gemeinsam Räume geschaffen, in denen Zuhören wichtiger war als Argumentieren und in denen es plötzlich möglich wurde, den operativen Alltag kurz zurückzustellen und strategisch wirklich neue Wege zu denken. Wenn der Geschäftsführer in einem Coaching feuchte Augen hat und sagt: „Ich hätte nie gedacht, dass ich mich so uneingeschränkt auf mein Team verlassen kann. Ich bin so dankbar, dass es sie gibt.” und es dann auf einmal vorwärts geht, weil der Knoten geplatzt ist. Das ist schon ziemlich magisch.
Was waren deine wichtigsten Lernerfahrungen?
Dass echte Veränderung nicht laut sein muss. Und dass Menschen unglaublich bereit sind, Verantwortung zu übernehmen – wenn sie sich gesehen, gehört und gemeint fühlen. Ich habe gelernt, dass Tools und Methoden allein zahnlose Tiger sind, und immer innere Begleiter brauchen, um nachhaltig was zu bewegen: nämlich Haltung und den Mut, sich einzulassen auf etwas Neues, Unbekanntes, das vielleicht erst Mal Angst macht. Dabei zeigt sich auch, dass Tiefgang und Humor, so unterschiedlich sie beiden auf den ersten Blick erscheinen mögen, super zusammen: in komplexen Transformationsprozessen sind sie meiner Erfahrung nach eines der wirksamsten Doppel.
Neben den offensichtlichen Themen deiner Arbeit – welche Themen lassen deine Augen leuchten, deine Ohren groß oder deinen Mund plauderig werden?
Gerade liebe ich Zeit in meinem Garten. So ein komplexes Ökosystem, das man beobachten und beeinflussen kann, das aber am Ende seinen eigenen, nicht linear-logischen Regeln folgt. Zu erleben, wie aus einem Samen alles Mögliche wächst, sprießt, gedeiht, Früchte trägt, um sich dann zurückzuziehen, zu verfallen, damit letztlich Platz ist, auf dem etwas Neues entstehen kann - das finde ich sehr faszinierend.
Ich mag Gespräche mit Tiefgang - über Möglichkeiten, Zweifel, Träume und Hoffnung, über das, was dich, mein gegenüber als Mensch wirklich bewegt. Ich bin neugierig auf die Geschichten hinter den Fassaden, auf das Unfertige, das Unbequeme, das Menschliche. Sprich mit mir gerne über deine Leidenschaft, über Meer und Kitesurfen oder erzähl mir, wie, wo und mit was Du mit 89 Jahren gerne beschäftigt wärst - Du hast meine volle Aufmerksamkeit. 🙂
